Die Begleithundeprüfung: Ein wichtiger Schritt im Hundesport und Alltag
Die Begleithundeprüfung (kurz BH/VT, für Begleithundprüfung mit Verhaltenstest) ist eine grundlegende Prüfung für Hunde und ihre Halter, die sowohl im Hundesport als auch im Alltag eine bedeutende Rolle spielt – sie ist dabei mehr als nur eine formale Voraussetzung. Sie dient dazu, das Gehorsam, die Sozialverträglichkeit und das Verhalten eines Hundes in verschiedenen Situationen zu beurteilen. Zusätzlich stärkt sie die Beziehung zwischen Hund und Halter, da beide während der Vorbereitung intensiv zusammenarbeiten müssen. Zudem trägt die Prüfung zur Sicherheit und Sozialverträglichkeit von Hunden im öffentlichen Raum bei.
In Deutschland wird diese Prüfung oft von Vereinen wie dem VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) angeboten und bildet die Grundlage für viele weitere Hundesportarten wie Agility, Obedience oder Schutzhundesport – sie ist auch eine Grundvoraussetzung für alle weiteren Prüfungen beim BRH! Die Begleithundeprüfung kann auch über die Leistungsrichter des BRH abgenommen werden.

Die Begleithundeprüfung hat zwei Hauptziele:
- Prüfung des Grundgehorsams: Der Hund soll grundlegende Kommandos wie Sitz, Platz, Fuß und Hier zuverlässig befolgen können.
- Sozialverträglichkeit: Der Hund muss sich in der Öffentlichkeit, etwa im Straßenverkehr oder in der Nähe anderer Hunde und Menschen, ruhig und kontrolliert verhalten.
Diese Fähigkeiten sind nicht nur für sportliche Aktivitäten von Bedeutung, sondern auch im Alltag, um einen harmonischen Umgang zwischen Hund, Halter und Umwelt sicherzustellen.
Die Prüfung besteht in der Regel aus drei Teilen:
- Theoretische Prüfung für den Halter – der Sachkundenachweis: Bevor der praktische Teil beginnt, muss der Hundehalter häufig ein Grundwissen über Hundeverhalten, Erziehung und Tierschutz nachweisen. Dieser theoretische Teil soll sicherstellen, dass der Halter in der Lage ist, seinen Hund artgerecht zu führen.
- Gehorsam auf dem Hundeplatz: Der praktische Teil startet auf einem eingezäunten Gelände, wo der Hund verschiedene Gehorsamsübungen in einem festgelegten Laufschema absolvieren muss. Dazu gehören:
- Leinenführigkeit: Der Hund soll locker an der Leine neben dem Hundeführer gehen, ohne zu ziehen.
- Freifolge: Hier wird überprüft, ob der Hund auch ohne Leine zuverlässig bei Fuß bleibt.
- Sitz und Platz aus der Bewegung: Der Hund muss auf Kommando selbstständig in die Position gehen und dort bleiben, bis ein weiteres Signal gegeben wird.
- Abrufen: Der Hund wird aus der Distanz gerufen und muss schnell und direkt zum Halter kommen, anschließend im Vorsitz vor ihm Verharren.
- Verhalten im Alltag: Im zweiten praktischen Teil wird das Verhalten des Hundes in realistischen Alltagssituationen getestet, beispielsweise:
- Begegnungen mit fremden Menschen und Hunden,
- Verhalten im Straßenverkehr / Verhalten bei Begegnungen mit Autos und Fahrrädern,
- Reaktion auf Geräusche oder unvorhergesehene Ereignisse.
Der Hund darf dabei keine Aggressionen oder Ängste zeigen und muss sich souverän und gehorsam verhalten.

Voraussetzungen für die Teilnahme
Der Hund muss in der Regel mindestens 15 Monate alt sein. Des Weiteren muss er gechipt sein und über einen vollständigen Impfschutz verfügen. In einigen Bundesländern, auch NRW, muss der Hundehalter einen Sachkundenachweis vorlegen, bevor er zur Prüfung zugelassen wird. Dieser kann zuvor entweder bei VDH, beim BRH vor der BH-Prüfung oder bei verschiedenen Hundeschulen oder Tierärzten absolviert werden.
Das Training für die Begleithundeprüfung findet im Rahmen des Staffeltrainings nur bedingt statt – auch hier ist es unabdingbar im privaten Rahmen zu üben, damit ein schneller Trainingserfolg sichtbar ist! Auch, wenn der Hund erst mit 15 Monaten an der Prüfung teilnehmen darf, lohnt es sich schon frühzeitig mit dem Training zu beginnen.
Sicher und Geschickt: die Geräte- und Gewandtheitsprüfung
Egal ob bei der Flächen- oder Trümmersuche, die Hunde müssen über ein hohes Maß an Geschicklichkeit und Unerschrockenheit verfügen und das muss regelmäßig trainiert werden.
Bei der Gerätearbeit werden viele, für den Hund nicht alltägliche Situationen geübt. So muss sich der Rettungshund sicher und zuverlässig auch auf großer Distanz über ein wackeliges Brett, kriechend durch einen Tunnel oder unter ein Hindernis schicken lassen. Er muss in der Lage sein, die unterschiedlichsten Treppen und Leitern sicher zu laufen und im Notfall auch einmal über eine Menschenbrücke gehen können. Ein Rettungshund darf auch nicht in Panik geraten, wenn neben ihm ein Feuer auflodert, laute Geräte in unmittelbarer Nähe laufen oder es irgendwo mal knallt.


